Zehn Wissenschaftler stellen auf der Insel ab sofort ihre Forschungen rund um das Meeresleben vor
Vogelarten wie der Knuttstrandläufer fliegen zwei Mal pro Jahr über den halben Globus, Algen sind sehr eiweißhaltig und Seehunde können bis zu einer viertel Stunde unter Wasser bleiben. Woher man das weiß? Dank engagierter Wissenschaftler! Zehn von ihnen können Besucher des Ecomare ab sofort in der brandneuen Ausstellung „Waddenstad“ (dt.: Wattenstadt) bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Jeder von ihnen beschäftigt sich mit der Suche nach Antworten zu spannenden Fragestellungen, die sich um das Leben im oder am Meer drehen.
Lebensnahe Forschung
Der Aufbau der Ausstellung erinnert an einen Marktplatz mit vielen verschiedenen Geschäften. Jeder der zehn Läden thematisiert eine spezielle Untersuchung und ist auch vom Aufbau her daran angelehnt. So geht es in der Snackbar Zebo um die Nahrungsökologie von Heringsmöwen, das Möbelgeschäft Mössel macht die Forschungsaktivitäten zum Bestand und der Zusammensetzung von Miesmuschelbänken sichtbar und das Reisebüro für Langstreckenflüge bildet die Flugrouten des Knuttstrandläufers ab, an denen viel über das Leben dieses Wattvogels abgelesen werden kann.
Interessante Einblicke
Anlass für die Entwicklung dieser Ausstellung ist eine gemeinsame Initiative des Ecomare, dem ebenfalls auf Texel ansässigen Niederländischen Institut für Meeresforschung (NIOZ) und Wageningen Marine Research. Sie entsprang dem Wunsch, für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen, an welchen Themen in den beiden Forschungseinrichtungen gearbeitet wird. Als Zentrum für Watt und Nordsee bietet das Ecomare dafür die ideale Plattform: Ab Mitte Mai 2017 gehört „Waddenstad“ – scherzhaft als achtes Dorf von Texel bezeichnet – zur festen Einrichtung des Museumsteils von Ecomare.
Mitmach-Museum
Durch seinen kreativen Aufbau ist „Waddenstad“ weit davon entfernt, drängende Probleme wie die „Plastic Soup“ mit erhobenem Zeigefinger zu thematisieren. Vielmehr bietet die Ausstellung die Möglichkeit, sich spielerisch mit den Untersuchungen auseinanderzusetzen. So kann man bei Radio Zeehond mit einem Seehund telefonieren, der von Forschern mit einem Sender ausgestattet wurde. Von ihm erfahren kleine und große Besucher zum Beispiel, wie weit er schwimmen und wie lange er unter Wasser bleiben kann. Auf der Polizeistation wird gleichzeitig Jagd auf den Schweinswal-Mörder gemacht. Und man kann bereits verraten: die Kegelrobbe wars!
Alle Informationen zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen des Ecomare gibt es unter www.ecomare.nl/de/
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