Durchbruch für das autonome Fahren im ländlichen Raum: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert deutschlandweit erstmals die Entwicklung eines nachfragegesteuerten autonom fahrenden (NAF-) Busses mit über zwei Millionen Euro. Damit soll das innovative Mobilitätskonzept „ÖPNV-On-Demand“ – also ein öffentlicher Nahverkehr ohne feste Routen und Fahrpläne, der einzig durch die Nachfrager gesteuert wird -Realität werden. FAST LEAN SMART (FLS) gestaltet mit seinen innovativen Softwarekonzepten so erstmalig das nachhaltige Zukunftsthema des autonomen Fahrens mit.
Mit der Bewilligung des Förderbescheids durch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ist auch für die FLS GmbH der Startschuss für den Eintritt in die Welt des autonomen Fahrens gefallen. Das Forschungsprojekt zum autonomen Busfahren wird mit über 2 Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unterstützt und ist das erste seiner Art. Bereits im Sommer 2018 könnten die ersten NAF-Busse auf Sylt in Betrieb gehen.
Nachfragegesteuerte autonom fahrende (NAF-)Busse
sollen Mobilität im ländlichen Raum und in Tourismusregionen sichern
Zielsetzung des Forschungsprojekts ist es, attraktive Lösungen für den ÖPNV im ländlichen Raum und touristisch geprägten Regionen anzubieten und die Akzeptanz autonomer Beförderungssysteme in der Bevölkerung zu prüfen. In vielen Dörfern mit sinkenden Einwohnerzahlen kann die Anbindung an den regulären öffentlichen Nahverkehr mit festem Fahrplan nicht mehr rentabel betrieben werden. In Tourismusregionen wie der Insel Sylt sind viele Gäste ohne Auto auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen und wünschen sich ein möglichst flexibles Fortbewegungsmittel. Hierzu sollen autonom fahrende Busse mit Elektroantrieb zur Verfügung gestellt werden, die später über eine von FLS entwickelte Fahrgast-App angefragt werden können. Die Busse sollen sich dann eigenständig auf den Weg zur nächstgelegenen Ladestation oder dem nächsten Fahrgast begeben. Um vollständige Sicherheit zu gewährleisten, ist zunächst geplant, in den Bussen eine Art Steward oder Operator einzusetzen, der per Joystick in das Fahrgeschehen eingreifen kann. Zudem wird das Tempo auf 20-40 km/h begrenzt.
FLS liefert als Forschungspartner
smarte Softwarelösungen zur Vernetzung – in Echtzeit
FLS trägt mit der Entwicklung einer cloudbasierten Plattform, die die Echtzeiterstellung und -optimierung von Fahrplänen steuert, maßgeblich zum Projekterfolg bei. Darüber hinaus entwickelt FLS eine mobile Applikation mit Echtzeitverfolgung des Fahrzeuges sowie eine Schnittstelle zum autonom fahrenden Fahrzeug. Bei jeder Buchung des Busses über die Fahrgast-App wird der Auftrag in eine Tour geplant, wobei sämtliche Restriktionen wie z.B. Ladephasen oder Sitzplatzkapazitäten berücksichtigt werden. „Mit dem NAF-Bus wird ÖPNV-on-Demand als Zukunftsvision für Smart Cities auf den ländlichen Raum übertragen. Wir sind stolz, mit der Beteiligung an diesem Pionier-Projekt einen wichtigen Meilenstein für die Erprobung des autonomen Fahrens im öffentlichen Verkehr auf den Weg zu bringen“, äußert sich FLS-Geschäftsführerin Britta Blömke im Hinblick auf die kommenden Projektphasen bis zum geplanten Abschluss in 2020.
Das Projekt, das aus dem Schleswig-Holsteiner Innovationsnetzwerk „Autonomes Fahren im ländlichen Raum“ entstanden ist und von der Beratungsgesellschaft EurA AG koordiniert wird, soll außerdem neue Erkenntnisse zu Nutzererfahrung und -verhalten in autonomen Fahrzeugen gewinnen. Neben FLS sind am NAF-Projekt, die GreenTEC-Campus GmbH, die Berliner Interlink GmbH zur Verkehrsplanung sowie die Moteg GmbH zur energetischen Optimierung beteiligt. Als wissenschaftlicher Partner agiert die Christian-Albrechts-Universität (CAU), die für das Projekt vor allem Akzeptanzstudien unternimmt. Mit der Sylter Verkehrsgesellschaft (SVG) und der Autokraft GmbH, einer Tochter der DB-Regio AG, sind zudem zwei ÖPNV-Partner involviert, die die Busse in den von ihnen betriebenen Gebieten einsetzen wollen. Im ersten Schritt sollen Testszenarien auf dem privaten Gelände des schleswig-holsteinischen GreenTEC-Campus in Enge-Sande bei Niebüll gefahren werden. Im Sommer 2018 könnte der erste NAF-Bus dann auf Sylt fahren und anschließend das nordfriesische Festland erobern.
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