München/Tegernsee, November 2017 – Abseits des regen Autobahnverkehrs, vorbei an goldenen Feldern Richtung bayerisches Voralpenland und plötzlich liegt der Alltag ganz fern. Angekommen am Tegernsee, schenkt uns das glasklare Wasser, eingebettet in die sanften Bergketten, Ruhe und Geborgenheit. Der perfekte Ort, um wieder einmal die Seele baumeln zu lassen. Der See, rund um die gleichnamige Stadt Tegernsee, und die vier umliegenden Gemeinden, Bad Wiessee, Gmund, Kreuth & Rottach-Egern, bieten jedoch mehr als Entspannung und Wellness. Der Tegernsee ermöglicht seinen Besuchern einen tiefen Einblick in das Brauchtum, den Lebensstil und die Traditionen Bayerns. Hier wird bayerische Kultur in ihrer vollen Authentizität noch ausgelebt.

Ein Stückchen malerisches Bayern – der Tegernsee

Bei einem ausgiebigen Spaziergang rund um den Tegernsee wird klar: Das Klischee einer voralpinen Urlaubsregion, die bereits dem Massentourismus verfallen ist, trägt hier nicht. Rund um den See finden sich traditionelle Trachtengeschäfte, bayerische Goldschmiede-Ateliers, Mode-Boutiquen und Keramikläden. Doch der aufmerksame Besucher bemerkt schnell: Hier ist so ziemlich alles hand- oder hausgemacht. Seit Jahrhunderten fertigen hier ortsansässige Familienbetriebe ihre Handwerkskunst an. Mit viel Liebe zum Detail und der Hilfe des alten Handwerks werden Charivari, Dirndl, Lederhosen, Trachtenjoppen sowie Haferlschuhe individuell angefertigt. Stoffe und Knöpfe soweit das Auge reicht, findet man in den Dirndlmanufakturen vor Ort. Die exklusive Handarbeit für die hochwertige Trachtenmode ist mit viel Leidenschaft verbunden. Eine Leidenschaft, die oft auch auf die Kunden übergeht. Denn hat man einmal angefangen, bekommt man nicht genug von Dirndl & Co. Die Nachfrage am Tegernsee ist sogar so groß, dass man für eine traditionelle Tegernseer Tracht schon mal ein halbes Jahr Wartezeit miteinberechnen muss.

„Wia“s geht, hod ma da Opa zoagt.“

Tradition wird am Tegernsee noch großgeschrieben und bayerisches Handwerk, wie schon vor 120 Jahren, gelebt. Die Kunst des Handwerks wird dabei stets an folgende Generationen weitergegeben. So auch im Fall der Hutmacher am Tegernsee: Seit mehr als 125 Jahren werden hier traditionsgemäß Filz- und Velourshüte in allen Formen und Farben gefertigt. Es gleicht kein Hut dem anderen, jeder ist ein Unikat. Besonders im Bereich des Kunsthandwerks der Holzschnitzerei ist das weitergegebene Wissen goldwert. Die ungewöhnliche Handwerkskunst des Christbaumkugel-Schnitzens ist einmalig. Durchbrochene, hohle Holzkugeln für den Christbaum oder wundervoll geschnitzte Ostereier gibt es nur hier. Einzigartige Einzelstücke aus edlen heimischen Hölzern wie diese, kann man unter anderem bei ortsansässigen Weihnachtsmärkten erstehen. Das perfekte Mitbringsel für die Liebsten zuhause.

Im bayerischen Himmel der Hausmannskost

Man zeigt gerne, woher man kommt und vertraut auf seine Wurzeln und Altbewährtes. „Es soll echt bleiben“, ist das Motto des Tegernseer Traditionshandwerks. Und auch im kulinarischen Bereich finden wir diese Einstellung wieder. Beweis dafür sind die heimischen Produkte, die man in den hübschen Schaufenstern oft unscheinbarer Läden bewundern kann. Dort findet man von der hausgemachten Erdbeer-Marmelade, zu weiß-blauen Pralinen, köstlichen Edelbränden und eigens hergestellten Wurst- und Käsesorten, alles was das kulinarische Herz begehrt. Man ist stolz auf die traditionellen Betriebe.

Wo man Freunden kein Küsschen, sondern ein Bier ausgibt

Stolz ist man auch auf den weltweiten Verkaufsschlager „Tegernseer Hell“. Mit einer Kombination aus Würzigkeit und Süße besticht das Bier. Die Vielseitigkeit, Harmonie und Frische machen dieses bayerische Original zu etwas Besonderem. Die Brauerei verzichtet dabei jedoch ganz bewusst auf jegliche Reklame. Das Bier, so scheint es, hat sich über die vergangenen Jahrhunderte selbst einen Namen gemacht. Grund dafür ist wohl, wie die meisten Besucher des Tegernseer Bräustüberls am See feststellen: „Des schmeckt hoid einfach!“ Das Herzogliche Bayerische Brauhaus Tegernsee blickt auf eine rund 1000 Jahre alte Brautradition zurück. Hier setzten damals noch Benediktinermönche erste Sude an, um den Eigenbedarf an Bier des Klosters zu decken. Am Bier hat sich bis heute aber nichts verändert. Wieso auch? Schließlich bescheren die altbewährten Traditionen und die damit hochgehaltene Qualität dem Erzeugnis einen weltweiten Freundeskreis.

Bayerische Kultur hautnah erleben

Der Tegernsee bietet im Hinblick auf kulturelle Veranstaltungen ganzjährig eine Vielzahl verschiedener Highlights an. Unter anderem gibt es in den Sommermonaten Seefeste, die mit einem bunten Rahmenprogramm Jung und Alt gemeinsam bis spät in die Nacht feiern lassen. Bei den Tegernseer Waldfesten steht Tradition, Zusammengehörigkeit und Heimatverbundenheit im Mittelpunkt. Einheimische tanzen in festlicher Tracht traditionelle Volkstänze und Gäste entspannen bei herzhaften Schmankerln der Region und einer frisch gezapften Maß. Sehenswert sind auch die Veranstaltungen, die sich rund um die bayerische Volksmusik drehen. Beim gemütlichen Hoagascht auf der Tegernseer Woche sowie an den Kunst- und Kulturtagen musizieren meist bis zu vier Generationen miteinander.

Ein besonderes Schmankerl unter den Veranstaltungen ist definitiv der Rosstag in Rottach-Egern, der immer am letzten Sonntag im August stattfindet. Zwischen den schaulustigen Besuchern bahnt sich dort ein Festzug, begleitet von Trachtenvereinen und Blaskapellen mit über 200 antiken, vorgespannten Pferdekutschen, seinen Weg zur eigens für diesen Tag erbauten Rosskappelle.

Weitere Informationen zum Tegernsee und seiner Umgebung unter http://www.tegernsee.com/

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