Open Ship auf der Eye of the Wind – Autorenlesung und maritime Kunst an Bord
Vor mehr als 100 Jahren hatte das Segelschulschiff Eye of the Wind seinen Heimathafen in Hamburg. Am Donnerstag, 4. Mai, kann der Großsegler im City-Sporthafen besichtigt werden. Der Halstenbeker Autor Detlef Bauer liest an Bord aus seinem neuen Buch „Mit siebzig in die Wanten“, die Hamburger Künstlerin Margrit Möhlen präsentiert ihre Kollektion „Segelstücke“ – klassische Ölmalerei, kombiniert mit altem Segeltuch.
Open Ship: Traditionelle Seefahrt zum Anfassen
Interessierte See- und Seh-Leute sind eingeladen, den Großsegler Eye of the Wind und dessen Besatzung im Rahmen eines „Open-Ship“-Termins kennenzulernen. Zum Auftakt des Hamburger Hafengeburtstages kann das Schiff besichtigt werden:
Open Ship am Donnerstag, 4. Mai 2017, 17 bis 19 Uhr
am Liegeplatz im City Sporthafen (U-Haltestelle: Baumwall).
Der Eintritt ist frei.
Buchpräsentation: „Mit siebzig in die Wanten“
Das Leben ist gelebt, die Ehe vorbei, die Arbeit getan. Was hat ihm sein Leben noch zu bieten? Detlef Bauer aus Halstenbek erzählt in seinem Buch „Mit siebzig in die Wanten“ vom Aufbruch, von Menschen und von einem neuen Leben, das aus dem einstigen Workaholic einen Lifeaholic macht. Ein Mutmach-Buch – nicht nur für den Lebensabend! Das Segelschiff Eye of the Wind ist eine Station auf seiner Reise, und zugleich der Ort, an dem der Autor sein Buch am 4. Mai der Öffentlichkeit präsentieren möchte.
Das Buch: Detlef Bauer ist gerade 60 geworden, zwangsweise in Rente, und seine Frau hat die Scheidung eingereicht. An diesem Meilenstein in seinem Leben angekommen, fragt er sich: Was nun? Er nimmt sich vor, jedes Jahr etwas zu machen, das er noch nie getan hat. So werden aus den nächsten zehn Jahren die spannendsten seines Lebens, und er wird mit wunderbaren Erlebnissen beschenkt. Es sind spontane, oft auch ganz profane Dinge und die menschlichen Begegnungen, die ihre eigene Kraft entfalten. Detlef Bauer lässt sich auf das Leben ein, und das Leben schenkt ihm die unterschiedlichsten Erlebnisse, skurrile wie schöne. Mit einem Lächeln hat er es erfahren, mit einem Lächeln hat er es niedergeschrieben, und das Lächeln möchte er auch seinen Lesern schenken. Und es ist noch nicht vorbei. Da geht noch was …
„Segelstücke“ – Kunstausstellung an Bord
Die Hamburger Künstlerin Margrit Möhlen schenkt ausgedienten Segeln ein zweites Leben. Als Teil eines Ölgemäldes oder als individuell gefertigte Tasche findet das ausgewehte Segeltuch eine neue Verwendung. Die Hobbyseglerin verwendet für die Herstellung ihrer Bilder gern ausgediente Originalteile von Schiffen und Booten. Segeltuch, Tauwerk, Beschläge und Farben werden auf der Leinwand miteinander kombiniert. Für den Betrachter entsteht ein dreidimensionaler Eindruck – gerade so, als wäre man an Bord selbst mit dabei. Eine Auswahl ihrer Kunstwerke präsentiert die Werbe- und Grafikdesignerin im Rahmen der Open-Ship-Veranstaltung auf der Eye of the Wind.
Zeitreise – von Hamburg bis Hollywood
Die maritime Vergangenheit der Eye of the Wind beginnt im Jahr 1911. Als Gaffelschoner in Brake an der Unterweser gebaut, wird das Schiff zunächst auf den Namen Friedrich getauft und am 19. Juli 1911 im Hamburger Schifffahrtsregister eingetragen. „Das Tor zur Welt“ an der Elbe bleibt bis 1916 der Heimathafen des Seglers, wo die Eye of the Wind mittlerweile als gern gesehener Stammgast zum Hafengeburtstag kommt. Nach mehreren Eignerwechseln und Namensänderungen, einer Strandung und einem Brand im Maschinenraum scheint das Ende im Jahr 1970 unausweichlich. Stattdessen beginnen englische Segelschiffs-Enthusiasten damit, den Rumpf komplett neu aufzuriggen. 1976 ist der Zweimaster unter seinem neuen Namen Eye of the Wind dann bereit, großen Abenteuern auf See entgegen zu fahren. Einer Umrundung des Globus folgt die Expeditionsreise „Operation Drake“ unter der Schirmherrschaft Seiner Königlichen Hoheit Prince Charles. Die majestätische Erscheinung des Großseglers erregt in der Filmbranche Aufmerksamkeit, und so trotzt die Eye of the Wind auch vor der Kamera wilden Stürmen, strandet, brennt aus und sinkt. Namhafte Hollywood-Stars wie Brooke Shields und die beiden Oscar®-Preisträger Tommy Lee Jones und Jeff Bridges nehmen auf der seetüchtigen Brigg das Steuerrad in die Hand. Im Film „White Squall – Reißende Strömung“ und in anderen Abenteuerstreifen dient die segelnde Hollywood-Diva als Handlungsschauplatz und Filmkulisse.
Auf den Weltmeeren zuhause
Als ziviles Segelschulschiff zertifiziert, führt die Eye of the Wind heute Segeltörns für Urlaubsgäste durch. Nach dem Hafengeburtstag nimmt die Stammbesatzung mit ihren Mitseglern Kurs auf Kiel. Ostsee-Törns nach Dänemark stehen dann auf dem Programm. Im Sommerhalbjahr wird der Windjammer Hafenstädte und Inseln im westlichen Mittelmeer besuchen. Nach einer Atlantik-Überquerung unter Segeln bleibt der Rahsegler zwei Monate lang in der Karibik. Mitsegler sind an Bord jederzeit willkommen, seglerische Vorkenntnisse sind für eine Törn-Teilnahme nicht erforderlich.
Weitere Infos zum Open-Ship-Termin unter: www.eyeofthewind.net
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