Neue Trends und alte Traditionen vom multifunktionalen Cafe bis Teetrinken

Hongkong gilt als kulinarische Hauptstadt Asiens. Ob Garküche oder Sternerestaurant – für jeden Gaumen und Geldbeutel bieten sich vielfältigste Geschmackserlebnisse. Auf die Genüsse des Lebens konzentriert sich auch das „Wine & Dine-Festival“, das in diesem Jahr vom 26. bis 29. Oktober vor der Skyline des Victoria Harbour inszeniert wird. Das Event ist Auftakt zu einem ganzen Monat, der dem Genuss gewidmet ist: „Great November Feast“ ist ein Potpourri aus besonderen Kulinarik-Angeboten in den Lokalen und Straßenfesten. Hongkongs experimentierfreudige Gastronomen setzen zunehmend auf neue Trends und bewahren gleichzeitig ihre chinesischen Traditionen in Tasse und auf dem Teller. Während Craft Beer auf dem Vormarsch ist, wird Teetrinken am Perlfluss nie aus der Mode kommen. Neben kreativen Ladenkonzepten wie Shoppen und Schlemmen erfährt die kantonesische Küche ein Revival.

Wine & Dine-Festival: FeedMe, Weinreise und Design-Shopping

Die ganze lukullische Vielfalt Hongkongs zeigt das Wine & Dine-Festival. Nicht verpassen sollten Besucher die FeedMe Lane. Hier „füttern mich“ unter einem Dach die angesagtesten Restaurants der Stadt. Dazu zählen das 3-Michelin-Sterne Bo Innovation mit „X-treme Chinese Cuisine“; das neue Bib n Hops, welches koreanische Köstlichkeiten mit Inspirationen aus der bekannten Londoner Tapas-Bar Barrafina neu interpretiert; oder Drunken Pot“s mit Hot Pot, einer Art chinesisches Fondue. Serviert werden auch Spezialitäten wie Xiao Long Bao (mit Fleisch gefüllte Teigtaschen) oder Sauteed Diced Beef with Sake (Fleischwürfel mit Sake-Wein). Die Qual der Wahl erhöhen spanische Tapas, latein-amerikanische Spezialitäten sowie Chili-Variationen.

Im Wein-Pavillon führt die Reise von Rebensäften aus Spanien, Portugal und Italien über Südafrika bis nach Chile, Australien und Neuseeland. Welchen Einfluss die Form eines Trinkgefäßes auf das Geschmackserlebnis hat, vermitteln informative Sessions mit Riedel-Gläsern im Tasting Theatre. Erstmals gibt es auch einen Concept Store, in dem innovative Accessoires für Design- und Geschmacksfreuden zu erwerben sind. Der Bereich Hong Kong Smart Design Awards ist dort für Designer aus Hongkong reserviert, die neuartige Korkenzieher oder witzige Weinstopper zum Kauf anbieten.

Hong Kong Great November Feast: Crabalicious und Straßenfeste

Den ganzen November widmet Hongkong besonderen Angeboten für Gourmets. Crabalicious heißt es dann in vielen Restaurants der Stadt. Denn sie rücken auf ihren Speisekarten Krebse, Langusten und Garnelen in den Mittelpunkt – oft zu preiswerten Menüs kombiniert. Wie vielfältig die Zubereitungsarten sind, zeigt das At Qi Nine Dragons. Hier entstehen in der Küche eine scharf-saure Krebssuppe, mit Chili gebratene Riesenkrabben und gebratener Reis mit Krebsfleisch. Eine Spezialität sind die haarigen Frischwasser-Krebse des Ye Shanghai. Mehr Informationen über die teilnehmenden Restaurants: www.feedmeguru.com (ab 3. Oktober).

Am 11. und 12. November geht es in den Straßen des Lan Kwai Fong-Bezirks besonders lebendig zu. Um die 60 Essens- und Getränkestände sowie mehrere Duzend Bands und Live-Acts steht beim „Lan Kwai Fong Carnival“ diesmal Japan im Fokus. www.lankwaifong.com.

Ein weiteres besuchenswertes Straßenfest ist das „QRE (Queen“s Road East) Festival“ am 26. und 27. November. Auch hier gibt es Musik- und Straßenkunst-Darbietungen. Eine Besonderheit in diesem Jahr ist der Wine & Whisky Walk am 19. und 20. November – ein Sparziergang zu den besten Destillerien der Welt. www.qre.com.hk.

Um frisches Obst und Gemüse dreht sich der beliebte Bauernmarkt „Tong Chong Street Market“ – ein Erlebnis für alle Sinne. Zudem gibt es dort Stände, die warme Speisen, Snacks, Getränke sowie Handarbeiten und umweltfreundliche Produkte anbieten. Der Markt öffnet ab 5. November an allen Sonntagen des Monats seine Tore. www.facebook.com/tongchongstreetmarket

Hongkong geht neue Wege und hält bei weltweiten Trends mit. Einige Beispiele:

Multitasking Laden und Kulinarik: In Hongkong macht es viel Sinn, Läden multi-funktional zu nutzen. Einige britische Designer haben jetzt ihre Concept Stores auch der Gastro-Szene geöffnet. So ist das Gough“s On Gough, ein gehobenes Restaurant, nun im Laden der Möbel-Designermarke Timothy Oulton zu finden. Oder das trendige Tom Dixon Cafe harmoniert blendend mit dem gleichnamigen Label für Kupfer- und Messing-Leuchtkörper. So kann der Gast beim Gebäckgenießen gleichzeitig seinen nächsten Lampenschirm aussuchen. Multitasking!

It´s Coffee Time: Auf eine exzellente Kaffee-Spezialität braucht auch in Hongkong niemand mehr zu verzichten. Die Coffee Shops kennen und rösten ihre Bohnen! Neu eröffnet haben beispielsweise Coffee Central by Coffee Exchange, Roastery Lab by Coffee Academics und NOC Coffee Co.

Traditionelle kantonesische Küche kommt wieder: Viele der trendigen Neueröffnungen unter den chinesischen Restaurants entdecken die traditionelle kantonesische Küche wieder, die für ihre Ausgewogenheit und Vielfalt berühmt ist. Ein neues Restaurant ist Dragon Noodles Academy, das in modernem Ambiente Klassiker neu interpretiert. Zum Beispiel: sous-vide-gegarte Rippchen oder Reis mit Schweinehaxen. Das Happy Paradise füllt Reisnudel-Rollen mit Jakobsmuscheln und mixt die Cocktails mit chinesischen Likören.

Ready for a drink: Auch Hongkongs Bars haben mächtig zugelegt. Wie wäre es mit einem von Hemingway inspirierten Cocktail im The Old Man, wo sich drei Barkeeper einen Namen gemacht haben? Oder eher einen pflanzen-basierten Drink in Dr. Fern“s Gin Parlour – der jüngst zu einer der Top-Bars in Asien gekürt wurde?

Angesagtes Craft Beer: Auch dieser Trend ist in Hongkong angekommen. Die Zahl der einheimischen Brauereien wächst ständig, denn die Nachfrage ist groß. Eine der bekanntesten, einheimischen Marken ist Young Master Ales, die ihren Bieren Lokalgeschmack verleiht. Andere beliebte Hersteller, wie Lion Rock Brewery, Kowloon Bay Brewery oder Moonzen Brewery, brauen für viele Bars der Stadt und öffnen zeitweise auch ihre Tore für Besucher.

Gleichzeitig bewahrt Hong Kong seine Traditionen – einige Beispiele:

It´s Tea Time: Tee ist in Hongkong niemals aus der Mode gekommen. Die meisten Einheimischen trinken in den Restaurants statt Wasser Tee.

Die Jahreszeit bestimmt den Speiseplan: In der chinesischen Kultur ist man überzeugt, dass manche Zutaten und Gerichte sich besonders für die kalte oder die warme Jahreszeit eignen. In den Wintermonaten ist die „double-boiled“, also zweimal gekochte, Suppe beliebt. In einem verschlossenen Behälter wird sie in einem größeren mit Wasser gefüllten Gefäß lange Zeit gekocht. So sind die Zutaten konzentrierter und voller Nähstoffe – also wärmend und gesund.

Einheimische Spezialitäten to go: Die Gegend um Old Town Cetral beheimatet internationale Konzerne. Gleichzeitig gibt es hier einen Schmelztiegel einheimischer Kultur zu entdecken. In Kowloon Soy-Geschäft in der Graham Street steht Soja-Sauce made in Hongkong in den Regalen. Die Snack-Shops Chan Yee Jai und Yiu Fung in der Queen“s Road Central führen Spezialitäten wie chinesische Pflaumen, Mandel-Plätzchen oder Kokosnuss-Süßigkeiten.

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