Das alte Fischerdorf gilt als Rückzugsort gestresster New Yorker, Surfer Hotspot und Angelhauptstadt der Ostküste.

LONG ISLAND | (kms) – Ein bisschen wie Griechenland, ein bisschen wie Sylt – so beschrieb der Schriftsteller Max Frisch das Städtchen Montauk in seinem gleichnamigen Roman. Und auch wenn diese Beschreibung schon über 30 Jahre alt ist, so trifft sie nach wie vor zu: Montauk verbindet gekonnt den rauen Charme eines alten Fischerdorfs mit einer maritimen und mondänen Eleganz. Gelegen ganz an der Ostspitze Long Islands, ist Montauk der letzte Ort in der Reihe der berüchtigten Hamptons und trägt daher den Beinamen „The End“. Doch im Gegensatz zu Bridgehampton, Southampton, Sag Harbor und co. zeigt sich Montauk ein wenig ungeschliffener, simpler und bescheidener als der Rest der berühmten Strandorte. Das kleine Städtchen mit seinen rund 4.000 Einwohnern gilt als Rückzugsort für gestresste New Yorker und als Inspirationsquelle für Künstler und Kreative. Zu den prominenten Teilzeitbewohnern zählen beispielsweise die Modeschöpfer Calvin Klein und Ralph Lauren, der Schauspieler Robert de Niro und der Sänger Paul Simon. Auch Andy Warhol hatte hier ein kleines Anwesen.

Strandgenuss und Surfer-Freuden

Weißer Sand so weit das Auge reicht, umspült von weichen Wellen oder tosender Brandung – solche Traumstrände gibt es rund um Montauk einige. Ein besonders schöner Strand mit unberührter Natur und Wanderdünen befindet sich im Hither Hills State Park. In dem Naturschutzgebiet an der Atlantikküste liegen auch ein Süßwassersee und ein großer Campingplatz. Auf der nördlichen, dem Atlantik abgewandten Seite Montauks findet sich der besonders bei Familien beliebte Gin Beach. Wegen des seichteren Wellengangs sind auch kleine Kinder hier gut aufgehoben. Der Strandabschnitt Ditch Plains hingegen ist bekannt für spektakuläre Wellen das ganze Jahr über. Ein Paradies für Surfer und Paddleboarder! Wer nach dem Wellenreiten eine Stärkung braucht, kehrt bei der kultigen Imbissbude „Ditch Witch“ ein. Eine weitere Strandalternative für Freunde hoher Wellen: der Kirk Park Beach etwas westlich der Ditch Plains.

Der älteste Leuchtturm im Bundesstaat New York

Als Wahrzeichen Montauks und Zeuge seiner langen Seefahrer-Tradition gilt der Leuchtturm Montauk Point. Der damalige Präsident George Washington höchstpersönlich gab den Bau 1792 in Auftrag und nahm das massive Schiffahrtszeichen vier Jahre später erstmalig in Betrieb. Damit ist das Montauk Point Lighthouse der älteste Leuchtturm im Bundesstaat New York. Der Aufstieg auf den knapp 34 Meter hohen Bau gehört auf jeden Fall zum Pflichtprogramm eines jeden Long Island- Reisenden: Oben angekommen bietet sich ein atemberaubender Ausblick über die wilde Küstenlandschaft und die Weiten des Atlantiks. Die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit und Wetterlage und sind stets aktuell auf der Webseite des Montauk Point Lighthouse nachzulesen. Wer sich zudem über die lange Historie des Leuchtturms informieren möchte, dem sei ein Besuch im Montauk Lighthouse Museum empfohlen. Für ausgedehnte Spaziergänge bietet außerdem der den Leuchtturm umgebende Montauk Point State Park die perfekte Kulisse.

„Angelhauptstadt der Welt“

Der Fischreichtum rund um den Leuchtturm Montauk Point Light ist legendär. Verwundern dürfte es daher nicht, dass ein Schild mit der Aufschrift „Fishing Capital of the World“ die Besucher am Hafen von Montauk begrüßt. Tatsächlich beherbergt Montauk den größten gewerblichen Hafen in ganz New York State. Auch für Sportangler ist es ein beliebter Ausgangsort. Die beste Jahreszeit, vor allem für das Hochseefischen, ist von Ende Juni bis Mitte Oktober, wenn die warmen Golfströme nahe der Küste vor Montauk viele Fischarten anziehen. Angeltouren können bei vielen lokalen Anbietern gebucht werden, zum Beispiel bei Captain Michael Potts und seinem Familienunternehmen Blue Fin IV oder bei Captain Art Cortes von den Halfback Charters. Und auch wer nicht selbst angelt, hat in Montauk immer Zugang zu köstlichen Meeresspezialitäten: Auf dem Gosman“s Fish Market gibt es täglich fangfrischen, lokalen Fisch im Angebot. Restaurants mit maritimer Speisekarte sind beispielsweise das Shagwong und The Gig Shack.

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