Diskussion über die Auswirkungen für Fuhrparks derzeit noch zu spekulativ und Kaffeesatzleserei / Fuhrparkverband kritisiert VMF, bereitet Dieselszenarien und Empfehlungen vor / Das Ziel sind belastbare Lösungswege
Die Einschätzung, dass Dieselfahrzeuge mangels Alternativen eine positive Zukunft in deutschen Fuhrparks haben, bezweifelt der Vorstand des Bundesverbands Fuhrparkmanagement (BVF). Der Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften VMF hatte sich vor Kurzem entsprechend geäußert. „Der Rückgang der Diesel-Neuzulassungen ist europaweit spürbar – auch wenn es von 2015 auf 2016 nur wenige Prozentpunkte waren“, sagt Bernd Kullmann, stellvertretender Vorsitzender des Fuhrparkverbandes. Im ersten Halbjahr 2017 war es laut Kraftfahrtbundesamt bereits ein Minus von 9,1 Prozentpunkten auf einen Marktanteil von 41,3 Prozent der Neuzulassungen. Tatsächlich seien noch zu viele Fragen zu klären, um eine belastbare Prognose abzugeben. „Die Aussage des VMF ist ein Versuch, Leasingnehmer zu beruhigen, denn für Leasinggesellschaften hat der Rückgang von Marktwerten fatale Auswirkungen. Die vom VMF genutzten Daten haben unserer Meinung nach keine empirische Grundlage“, so Kullmann.
Der BVF hat daher beschlossen, sich diesem Thema intensiver anzunehmen und im Interesse aller Mitglieder ganz konkrete und nachvollziehbare Szenarien für den Einsatz der Dieseltechnologie in deutschen Fuhrparks zu entwickeln. Noch im Juli kommt ein Kreis von Fuhrparkmanagern sehr großer Fuhrparks und weitere Experten zu einem ersten Meeting zusammen, um Auswirkungen und Möglichkeiten zu diskutieren. Das Ergebnis soll eine dezidierte Stellungnahme für politische Entscheidungsträger und eine erste Empfehlung für Fuhrparkbetreiber sein, die differenziert auf die verschiedenen Problematiken und Fragestellungen der unterschiedlichen Fuhrpark-Arten eingeht: Wie ist der Stand, welche Entwicklungen zeichnen sich ab und wie sollten Fuhrparkbetreiber darauf reagieren. „Wir sind an belastbaren Lösungswegen interessiert und werden parallel die politische und herstellerseitige Entwicklung beobachten und im Interesse der Firmenfuhrparks Stellung nehmen. Politisch Verantwortliche zeigen zu wenig Initiative in Hinblick auf die Probleme, denen Fuhrparkbetreiber gegenüber stehen“, sagt Marc-Oliver Prinzing, der Vorstandsvorsitzende des Fuhrparkverbands.
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